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Diffs
Posted: 03.11.2004, 18:52
by PS
Hallo,
wer kennt sich eigentlich mit Differentialen aus. der 200SX hat ja angeblich ein Visko-Sperrdifferential.
Und ich habe 3 Kollegen, die alle auch ein Sperrdifferential in einem alten BMW drin haben. Allerdings sind nicht alle gleich zu fahren und darum würde ich gern mal wisse was es da für Unterschiede gibt, evtl auch Vor- und Nachteile. Wäre toll wenn mir da jemand etwas Auskunft geben kann oder mich auf einen Link verweist

Posted: 03.11.2004, 20:15
by Demio
Es gibt verschiedene Kriterien: Bauweise, Sperrgrad, Funktionsweise
Das Sperrdiff im S14 z.B. (ein Visko-LSD, wie Du schon richtig sagtest) sperrt bis zu 25 %. Es ist IMHO hydraulisch gesteuert, soll heissen: Sobald ein Ölkreislauf einen Drehzahlunterschied zwischen den beiden Seiten ausmacht, wird über eine Lamellenkupplung gesperrt.
25 % bedeuten, dass ein Rad immer mind. 12,5 % des Drehmoments abbekommt. Das durchdrehende Rad bekommt also maximal 87,5 %.
Bessere Sperrdiffs (wie z.B. das Torsen-LSD) reagieren schon auf Drehmomentunterschiede, soll heissen: Das Diff sperrt schon,
bevor es zu einem merklichen Drehzahlunterschied zwischen den Achsen kommt. Diese LSDs sind mechanischer Bauart.
Für Fortgeschrittene gibt's noch die LSDs, die bei unterschiedlicher Belastung (oder besser Last und nicht Last) eine unterschiedliche Sperrwirkung haben INSERT INTO phpbb_posts_text VALUES (1,5-way, 2-way). Leider weiss ich nicht, ob z.B. das LSD vom S14 auch sperrt, wenn man grad die Motorbremse nutzt...
Man möge mich korrigieren...

Posted: 03.11.2004, 22:05
by PS
Ich bin schon mit 3 Arten von Diffs gefahren. Die erste Variante ist bei meinem Winterauto: Keine Sperrung, ist absolut bescheiden. Sobald man mit einem Rad mal auf nem nassen Fussgängerstreifen ist, kommt man kaum mehr vom Fleck. Auch zum driften braucht man sehr viel Schwung bzw. Fliehkraft, damit das Heck endlich ausbricht.
Das Visko-Sperrdiff vom Nissan und auch von den Autos meiner Kollegen ist zum anfahren und auch um driften besser.
Aber noch besser ist das Sperrdiff des einen Kollegen. Mit seinem Auto kann man das Heck sehr leicht zum ausbrechen bringen und auch schnell wieder abfangen. Und sogar fast ohne Schwung bzw. fast aus dem Stand heraus kann er das Heck des Farhzeugs tanzen lassen. Was mit unserem Visko definitiv nicht möglich ist.
Posted: 03.11.2004, 22:21
by ElKadetto
Demio wrote:
25 % bedeuten, dass ein Rad immer mind. 12,5 % des Drehmoments abbekommt. Das durchdrehende Rad bekommt also maximal 87,5 %.
Ich weiß wir haben das schon mal diskutiert. Aber ich dachte 25% bedeutet das das eine Rad 25 und das andere 75% der Leistung bekommt. Wieso bekommt es nur 12,5?
Posted: 03.11.2004, 22:55
by Demio
@El
Ist halt so
Ne, das ist halt die Definition. Moment, ich zitiere:
Schlaues Buch wrote:...
Hm, hier ist es wieder anders erklärt...laut meinem schlauen Buch würde eine Sperrwirkung von 25 % bedeuten, dass ein Rad min. 37,5 % und eines max. 62,5 % bekommt...der Unterschied zwischen den beiden Achsen beträgt dann 25 %...öh...muss ich mal drüber schlafen...
@PS*
Welches Auto hat der Kollege?
Posted: 03.11.2004, 23:13
by Demio
Ne, okay, macht doch Sinn:
Je grösser die Sperrwirkung, desto mehr Kraft wird im Bedarfsfall vom durchdrehenden Rad "abgezapft" und auf das andere übertragen.
Aber wenn ich das auf ein 100 %iges Sperrdiff anwende, bekomm ich ein Problem mit der Vorstellung: Laut der Rechnung würden 50 % an das feste Rad übertragen, das somit 100 % erhält, und das ursprünglich durchdrehende erhält nur noch 0 %. Schön und gut, nur hab ich mir 100 %ige Sperrdiffs bisher so vorgestellt: Das Diff ist vollkommen ausser Funktion, die Achse ist quasi Diff-los, und jedes Rad bekommt 50 %.
Aber jetzt sind wir wieder bei einem anderen Definitionsproblem, glaub ich...oftmals wird folgendermassen definiert: Wenn beide Achsen starr miteinander verbunden sind, bekommt jede Achse 100 %, vorausgesetzt, die andere ist auf losem Grund und kann keine Kraft auf den Boden übertragen...find das aber unlogisch...
Weiss jemand, wovon ich grad spreche? Ich weiss es nämlich nicht mehr... :rolleyes:
Ich werd doch mal drüber schlafen müssen... :tot:
Posted: 04.11.2004, 00:28
by Bucho
Ist ganz einfach. Der Sperrwert (S angegeben in %) ist das Verhältnis von Momentendifferenz zwischen rechtem und linkem Rad zu gesamten Abtriebsmoment. 0% ist der Sperrwert, wenn kein Schlupf vorliegt, 100% ist der Sperrwert, wenn ein Rad keine Bodenhaftung mehr hat und trotzdem ein Antriebsmoment am anderen Rad ankommt.
Die Formel dafür lautet S = AusgangsDrehmomentDifferenz / EingangsDrehmoment.
AusgangsDrehmomentDifferenz:
Antriebsmoment auf der Seite mit guter Bodenhaftung
MINUS Antriebsmoment auf der Seite mit geringer Bodenhaftung.
Um gleich von vorne die "das kann ich mir aber so nicht vorstellen" Diskussion zu vermeiden noch der Hinweis dass dies keine Meinung von mir ist sondern die offizielle Definition des Sperrwertes eines Sperrdifferentiales.
Gruss, Bucho
Posted: 04.11.2004, 06:14
by PS
Demio wrote:
@PS*
Welches Auto hat der Kollege?
Haben alle BMW 323 & 325 (E30); gibt halt sonst nicht so viele günstige und kräftige Hecktriebler